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Plattform Business Grundlagen

In den letzten 20 Jahren sind, im Zusammenhang mit Ausbau und Popularität des Internets, zunehmend Unternehmen entstanden, die sich fundamental von der breiten Masse unterscheiden. Einige der bekanntesten Vertreter dieser Unternehmen sind Google, Facebook und Uber. Das Hauptunterscheidungsmerkmal dieser Unternehmen lässt sich auf ihr Geschäftsmodell zurückführen: das Plattformmodell.

Die meisten Unternehmen orientieren sich am sogenannten Pipelinemodell, bei dem die Wertschöpfung daraus besteht Rohstoffe über eine Supply Chain hinweg zu veredeln und schließlich als Wert an einen Konsumenten zu verkaufen. Der Begriff Rohstoffe schließt hierbei sowohl physische als auch geistige Erzeugnisse ein.[/vc_column_text][vc_column_text]

Fokus auf Interaktion statt Produkte

Ein „Platform Business“ hingegen erzeugt Wert, indem es, im weitesten Sinne, einen Austausch von Werten ermöglicht. Dabei wird der Wert nicht von der Plattform selbst generiert, sondern von den darauf agierenden Produzenten. Der Fokus liegt somit nicht auf dem Verkauf eines Produkts, sondern der Vermittlung von Interaktionen zwischen den Produzenten und Konsumenten der Plattform. So bietet Uber selbst beispielsweise keine Taxifahrten an, sondern vernetzt selbstständig agierende Fahrer (Produzenten) mit den Kunden (Konsumenten).

Da eine Plattform meist keinen eigenständigen Wert bietet, funktioniert dieses Modell nur, wenn die Plattform sowohl für Konsumenten als auch Produzenten attraktiv ist. Der Betreiber wirbt somit um mehrere verschiedene Kundengruppen, die beide unentbehrlich für den Wert der Plattform sind. Deshalb spricht man in diesem Zusammenhang von einem Multi-Sided Business, welches in der folgenden Grafik illustriert ist.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_single_image image=“9362″ img_size=“w800″][vc_column_text]

Konsumenten und Produzenten

In der Diskussion um Plattformen sind die Begriffe Konsument und Produzent sehr weit gefasst. Obwohl beispielsweise die Rollen einer Kaufinteraktion auf dem Amazon Marketplace klar erkennbar sind, können Kunden gleichzeitig eine Produzentenrolle einnehmen, indem sie Bewertungen abgeben.

Je nach Plattform und Art der Interaktion können Nutzer auch beide Rollen gleichzeitig ausüben. In sozialen Netzwerken wie Facebook verschwimmen die Grenzen zwischen Konsumenten und Produzenten häufig. In Bezug auf die Kerninteraktion der Plattform produzieren und konsumieren nahezu alle Nutzer Inhalte.[/vc_column_text][vc_column_text]

Der Netzwerkeffekt

Aus den beschriebenen Fällen kann geschlussfolgert werden, dass sich der Wert der Plattform mit steigender Produzenten- und Konsumentenzahl erhöht, da mehr Interaktionen möglich werden. Eine hohe Zahl an Konsumenten lockt neue Produzenten, auf der Suche nach einem größeren Publikum, an. Die zusätzlichen Produzenten locken wiederum neue Konsumenten an.

Dieser Netzwerkeffekt ist eine der grundlegenden Säulen, auf die sich erfolgreiche Plattformen stützen. Ab einer gewissen, kritischen Masse an Nutzern kommen Interaktionen regelmäßig zustande. Somit ist ein Grundwert für Konsumenten und Produzenten gegeben, der durch jeden neuen Nutzer nur noch verstärkt wird. Ist diese Schwelle überschritten, können Plattformen exponentiell wachsen.

Dieses Phänomen lässt sich wieder am Beispiel Uber illustrieren. Je mehr Konsumenten Uber hat, desto attraktiver wird es für Fahrer, da sich mehr Geld verdienen lässt. Die Anzahl der Fahrer erhöht wiederum den Wert für die Kunden, da sich ihre Wartezeit mit steigender Fahrerdichte verkürzt.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

Technologie

Der Netzwerkeffekt an sich ist kein neues Konzept. Einkaufszentren und Märkte machen ihn sich seit Generationen zunutze, indem sie Geschäfte gezielt an einem Ort konzentrieren, um so größere Kundenmengen anzulocken. Wodurch kommt also die neu gewonnene Popularität des Plattformmodells zustande?

Ausschlaggebend ist der technologische Fortschritt, die zweite Säule der modernen Plattformen. Fallende Hardwarepreise bei deutlich gesteigerter Leistung und die weite Verfügbarkeit von Cloudangeboten haben die Markteinstiegsbarrieren für Startups dramatisch reduziert. Kleine Unternehmen können so mit der IT-Infrastruktur von Großkonzernen zu einem Bruchteil der Kosten konkurrieren.

Diese geringen Kosten, im Zusammenhang mit der ausschließlich virtuellen Bereitstellung des digitalen Kernprodukts ergeben außerdem ein zuvor undenkbares Skalierungspotenzial, da die Grenzkosten gegen null tendieren. Dies hat es Unternehmen wie Google, Facebook und Uber erlaubt innerhalb kürzester Zeit international zu expandieren und einen Großteil ihres jeweiligen Marktes für sich zu beanspruchen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

Der Kunde

Die dritte Säule der Plattformen bildet der kompromisslose Fokus auf Customer Value (Kundennutzen). Dies äußert sich auf mehrere Arten.

GirlwSmartphoneStatt Kunden (Konsumenten und Produzenten) durch Langzeitverträge an sich zu binden, setzen Plattformen meist auf die kontinuierliche Verbesserung ihres Angebots. Durch die Bereitstellung eines außergewöhnlichen Nutzens für den Kunden versuchen sie ihn somit aus freien Stücken zu gewinnen und zu binden. In einem Zeitalter in dem Kunden konkurrierende Produkte so einfach wie nie zuvor vergleichen können, steigert dies die Bereitwilligkeit des Kunden sich vom Angebot überzeugen zu lassen und trägt zum raschen Wachstum der Plattform bei.

Weiterhin stellen erfolgreiche Plattformen die Reduzierung der Transaktionskosten für den Kunden in den Vordergrund. Auf der finanziellen Seite werden diese durch einen schlanken Organisationsaufbau, weitreichende Automatisierung und flexible Verträge gesenkt. Außerdem werden Kundendaten gezielt ausgewertet um die Benutzerfreundlichkeit der Plattform konstant zu verbessern und den hohen Anforderungen des digitalen Kunden immer wieder aufs Neue gerecht zu werden.

Nun, da die Fundamente des Plattformmodells aufgedeckt sind, können wir im zweiten Teil die verschiedenen Arten von Plattformen, sowie einige konkrete Beispiele genauer unter die Lupe nehmen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]