Part 1 – Denken wie ein Entrepreneur

Entrepreneurship und Entrepreneurial Management sind sicherlich Themen, die in der heutigen Geschäftswelt zunehmend an Bedeutung gewinnen. Bislang herrscht ein überraschend geringes Verständnis für die Bedeutung dieser Begriffe, geschweige denn dafür, was sich im Detail dahinter verbirgt.

Häufig wird unter einem Entrepreneur ein Kleinunternehmer verstanden, der von Zuhause aus ein Unternehmen führt, weil er den rechten Platz in der Arbeitswelt für sich nicht gefunden hat.

Diese Vorstellung besaß vielleicht noch vor 20 Jahren Gültigkeit, liefert jedoch ein vollkommen falsches Bild davon, was Entrepreneurship heute wirklich bedeutet. Entrepreneurship hat sich entscheidend entwickelt und verändert hin zu etwas viel Umfassenderem als der bloßen Tatsache, sein eigener Chef zu sein. In der heutigen Geschäftswelt stellt das Unternehmertum nicht länger eine Beschäftigungs-Alternative dar, sondern ist vielmehr Ausdruck einer Geisteshaltung. Unabhängig von der Größe, der Branche oder dem Standort eines Unternehmens kann Entrepreneurship somit in jeglichem organisatorischen Kontext zur Anwendung kommen.

De Facto kommt Entrepreneurial Management in vielen erfolgreichen Unternehmen bereits zum Einsatz. Dies ist auch notwendig, um in der neuen und sich ständig verändernden Business-Welt zu überleben und trotzdem zu wachsen. Die grundlegenden Eigenschaften, die Entrepreneure charakterisieren – innovatives Denken, proaktives Handeln, die Zentralisierung des Kunden und eine gewisse Risikobereitschaft – findet man bereits bei vielen Executives und in vielen Unternehmen.

Was benötigt man also, um ein Entrepreneur zu werden?

Die Annahme, dass man als Entrepreneur geboren wird und nur einige wenige über die entsprechenden Eigenschaften verfügen, ist ein weit verbreitetes Missverständnis. Diese Aussage kann man recht zügig widerlegen. Entrepreneure werden gemacht, nicht geboren. Daher bieten Top-Universitäten und Business Schools rund um den Globus, von Harvard bis Oxford, ihren Studenten Kurse in Entrepreneurship an. In solchen Veranstaltungen lernen die Führungskräfte von Morgen, daß der rein traditionelle Weg zunehmend an Bedeutung verliert und bald sogar ein Thema der Vergangenheit sein wird.

Der moderne Markt von heute wird bestimmt von Innovation und Pro-Aktivität. Die Erfolgsgeschichte des Internets und moderne Technologien haben die Wirtschaftslandschaft dahingehend verändert, daß eine neue Art zu denken notwendig ist, um ein Unternehmen unter diesen Bedingungen erfolgreich führen zu können. Entrepreneure vermögen dies, indem sie Chancen ergreifen – trotz drohender Risiken.

Charakteristisch sind auch eine klare Zukunftsvision und das umfassende Bestreben, alle Bereiche eines Unternehmens dieser anzupassen, auch wenn das möglicherweise bedeutet, das gesamte Geschäftsmodell neu zu erfinden. Auf diese Weise sind Entrepreneure der Konkurrenz stets einen Schritt voraus.

Entrepreneurship bedeutet auch, technologischen Neuerungen und innovativen Geschäftsmethoden offen zu begegnen und diese zum Vorteil der Organisation zu nutzen. Die wichtigste Eigenschaft eines Entrepreneurs ist dessen Verständnis für eine neue Kundengeneration. Der Kunde und dessen Wünsche stehen stets im Zentrum, weswegen die Organisation folgen muss und drumherum gebaut wird.

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Traditionelle Organisationen erfüllen nicht länger die Bedürfnisse des Marktes

Die bisher genannten Eigenschaften von Entrepreneurship sind die wichtigsten Bausteine dessen, was unter dem Begriff Entrepreneurial Management bekannt ist.

Diese Bezeichnung steht für eine neue Führungskräfte-Generation, die den Markt durch zukunftsorientiertes Denken und vollkommene Kundenorientierung verändert und neu erfindet. Traditionelle Unternehmen haben bisher ihren Fokus auf Werte wie Effizienz, detaillierte Planung und Shareholder Value gerichtet. Unternehmen die einem Entrepreneurial-Management-Ansatz folgen, erkennen die Relevanz dieser Größen durchaus, sie verneinen sie nicht, lenken das Hauptaugenmerk dennoch in eine andere Richtung, um dadurch Wertschöpfung zu erreichen.

Während detaillierte Planung und komplexe “effiziente” Vorgehensweisen einem Bereich wie z.B. Operations einige Vorteile verschaffen können, führen diese gleichzeitig zu einer “Versteifung” und einer gewissen Trägheit. Für eine Organisation, die in einem dynamischen Marktumfeld agiert, kann dies allerdings tödlich sein. Hier ist Flexibilität der Schlüssel zum Erfolg. Der Entrepreneurial Manager präferiert kurzfristige Entscheidungen und vermeidet langfristige Vereinbarungen, welche eine Einschränkung von Unabhängigkeit und Anpassungsfähigkeit zur Folge hätten. Somit wird eine schnelle Anpassung der Organisationseinheiten ermöglicht, die es erlaubt dem Änderungsbedarf gerecht zu werden.

Organisatorisch wird diesem Agilitätsanspruch durch eine dezentrale Struktur mit flachen Hierarchien und autonomen Mitarbeitern mit Entscheidungskompetenz entsprochen. Dies verringert signifikant die Bürokratie eines Unternehmens und ermöglicht eine rasche Entscheidungsfindung – ein wertvolles Gut in einem turbulenten Umfeld.

 

Flexibilität ist dazu der Schlüssel, aber…

Die Möglichkeit, sich schnell an die Umgebung anpassen zu können, ist jedoch nicht die wichtigste Eigenschaft einer Entrepreneurial-managed-Organisation. Tatsächlich handelt es sich vielmehr um ein “just in case” Notfallrettungs-Tool.

Das Wesen und die eigentliche Kernkompetenz des Entrepreneurships sind Pro-Aktivität und Innovationskraft. Hinzu kommen die Bereitschaft persönlich nach diesen Maximen zu handeln und die Zielsetzung, die Marktbedingungen selbst zu verändern und nicht erst abzuwarten, bis sich „von selbst“ etwas ändert oder anpasst. Das ist es, was solche Unternehmen von der Konkurrent abhebt und ihnen immense Vorteile verschafft.

Betrachtet man also diese Charakteristika, die Entrepreneurship auszeichnen, wird schnell klar, dass es sich nicht nur um ein neues Trend-Wort (Buzz-Word) für Manager-Kreise handelt, sondern vielmehr um eine gänzlich neue Art des Denkens und des wirtschaftlichen Handelns. Entrepreneurial Manager sind durch Innovation und Proaktivität der Zeit stets ein Stück voraus. Sie passen den Markt entsprechend ihrer eigenen Bedürfnisse an und bringen die neusten Technologien und Organisationsmethoden effektiv zur Anwendung.

Ein Faktor bleibt jedoch stets konstant – der Kunde kommt immer zuerst.

 

Entrepreneurial Management ist keine Alternative zu den traditionellen Management-Methoden bzw. dem gesamten Business; es ist deren Zukunft.

 


 

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Die Broschüre zur EM-Blog-Serie, Part 1 kann hier heruntergeladen werden (englisch)

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Coming soon…

Die nächsten Teile unserer Blog-Serie folgen bald, seien Sie also gespannt:

Part 2 – Innovation and its place in the modern organization

Part 3 – Firm design – a customer-centered approach

Part 4 – Social media and its important role in the EM organization

 


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